Schulen, Kitas und Familien – vielleicht doch systemrelevant?
Eigentlich geht es auf diesem Blog ja ums Reisen mit den Kindern. Keine Sorge – das wird auch weiterhin so sein. Ich kann aber auch nicht ignorieren, wie es Kindern, Müttern und Vätern in der Pandemie geht…. Eine Gedanken- und Linksammlung zum Thema Schulen und Kitas in der Pandemie und was wir tun können, um endlich gehört zu werden.
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Letztes Update: 15. Juni 2020
Normalerweise halte ich mein gesellschaftliches Engagement und die Little Travel Society auseinander. Schließlich wollt Ihr in unserem Blog übers Reisen mit Kindern lesen und nicht politisieren.
Angesichts des Dramas, das sich jedoch gerade um Kita- und Schulschließungen in diesem Land (und ja, auch weltweit) abspielt, habe ich das Bedürfnis, diese Regel zu brechen.
Nach einer Einleitung zu mir und meinen Motiven (um nicht missverstanden zu werden) geht es in diesem Blogpost um Folgendes:
- Warum sind Schulen und Kitas eigentlich so im Fokus der Lockdown-Maßnahmen?
- “Kosten” für die Gesellschaft: Welche Probleme entstehen durch die Schließung von Schulen und Kitas?
- Wer oder was ist eigentlich systemrelevant?
- Was können wir tun, um uns zu wehren?
Warum muss DIE jetzt ihren Senf dazu geben! Ist doch keine Virologin…
Warum ich? Ich bin doch gar keine Ärztin oder Virologin! Nein, das bin ich nicht. Aber ich bin der Meinung, dass sich viel mehr Menschen aus anderen Fachgebieten zu Wort melden und gehört werden sollten. Schließlich geht es nicht um ein Experiment unter Laborbedingungen, sondern um unsere komplexe Gesellschaft und Wirtschaft, wo minimale Eingriffe unerwünschte Effekte an anderer Stelle auslösen, die – mit Verlaub – ein Virologe gar nicht überblicken kann. Während meines generalistischen Studiums der Kulturwirtschaft bin ich mit ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen in Berührung gekommen. So lernt man schnell, dass ein Politikwissenschaftler das selbe gesellschaftliche Problem ganz anders angeht, als ein Volkswirtschaftler und beide auf die Richtigkeit und Wichtigkeit “ihrer Lösung” bestehen. Daher ist es aus meiner Sicht so gefährlich, wenn wir – und auch unsere Politiker – vornehmlich an den Lippen der Virologen hängen. Denn durch strenge Maßnahmen verhindern wir vielleicht Leid und Tod auf der einen Seite, produzieren auf der anderen Seite aber mehr davon. Der Satz “Gesundheitsschutz steht an erster Stelle” als Begründung für jede Maßnahme ist somit pauschal einfach nicht gültig. Denn wir haben als Gesellschaft sowohl eine Verantwortung für ältere und kranke Mitmenschen als auch für unsere Kinder und Jugendlichen, Künstler und andere Berufsgruppen, denen nun mittelfristig jegliche Perspektive genommen wurde. Unsere Gesellschaft, unser freiheitliches Leben und unsere Wirtschaft ist viel zu komplex und auch wertvoll, als dass sie durch die statistische Größe R – die zudem wenig zuverlässig und höchst umstritten ist – gesteuert werden sollte!
Stattdessen werden wir lernen müssen, auf Dauer mit dem Virus zu leben (Betonung auf “leben”). Denn klar ist inzwischen: In dieser Krise handelt es sich nicht um ein vorübergehendes Phänomen wie bei einem terroristischen Anschlag, bei dem Freiheitsrechte kurzfristig eingeschränkt werden. Weder Herdenimmunität noch ein Impfstoff werden wie Phönix aus der Asche in naher Zukunft am Horizont erscheinen. Was den Impfstoff betrifft, ist sogar zu bezweifeln, ob es überhaupt einen geben wird, so meint auch der Infektiologe Ansgar Lohse vom Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf. Daher brauchen wir einen Plan B mit einem gesellschaftlichen Zustand, in dem sich Risikogruppen schützen können (Betonung auf “können” und nicht auf “gezwungen werden”) und ALLE Mitglieder dieser Gesellschaft ein lebenswertes Leben führen dürfen. Das ist übrigens genau der Ansatz, den Schweden von Anfang an verfolgt hat. Nur wurde dieses mutige Land in diesem Bestreben oftmals völlig falsch dargestellt.
Der anfängliche Lockdown ist aus meiner Sicht verständlich. Die Politiker mussten sich ja erst mal einen Überblick über die Gefahrenlage verschaffen und den Druck aus dem Dampfkochtopf nehmen. Das mit dem Lockern erscheint mir allerdings erratisch und nicht durch konkrete Gefahrenlagen bedingt, sondern eher durch politischen oder auch medialen Druck aus der einen oder anderen Richtung. Daher möchte ich mich in diesem Blogpost auf den Bereich Familie konzentrieren – schließlich ist mir und Euch diese Lebenswelt sehr nahe, scheinbar einigen Entscheidungsträgern aber recht fern.
In der Krise gilt: Mütter und Kinder zuletzt!
Leider werden wir Mütter und Väter zu wenig gehört, wahrscheinlich weil wir nicht in Form von Lobbyisten und Verbänden der Regierung mit Forderungen auf den Füßen stehen. Wie auch? Zeit haben wir derzeit sowieso wenig.
Die Schulen und Kitas waren als erstes zu, blieben am längsten geschlossen, öffnen nur zögerlich und unter teils haarsträubenden Vorgaben – immer unter der Prämisse, dass alles sofort wieder zu gemacht wird, sollte im Herbst/Winter “die zweite Welle” anrollen (und dann die dritte, vierte, fünfte). Selbst in dem Anschreiben der Rektoren der Schulen unserer Kinder steht: Eure Kinder dürfen nach den Pfingstferien teilweise wieder zurückkehren, immer vorausgesetzt das Infektionsgeschehen entwickelt sich positiv. Will meinen: Wir sind als erstes “dran”, wenn es wieder “eng” wird.
Warum? Weil es (vermeintlich) die geringsten Kosten verursacht und das geringste wirtschaftliche Problem darstellt à la “Mutti wird´s schon richten”? An der breiten Studienlage, die beweist, dass Schulen und Kinder Brutkästen für das Corona-Virus sind, kann es nicht liegen (siehe unten). Währenddessen erklärt der deutsche Lehrerverband: Auch im neuen Schuljahr wird nichts “normal” werden. Normalen Unterricht wird es erst wieder geben, “wenn die Abstandsregeln aufgehoben werden können. Dies wird vermutlich aber erst mit Einführung eines Impfstoffes gestehen (sic!), so der Verbandspräsident”. Aha. Was ist, wenn der Impfstoff erst in 2-3 Jahren oder auch nie kommt?
Warum stehen Schulen und Kitas so im Fokus der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Viruses?
Das Kinderrecht auf Bildung ist nicht irgendein Recht, das gestresste Eltern einfordern, “die sich nicht mit ihren Kindern beschäftigen wollen”, sondern – mit Artikel 28 – Teil der UN Kinderrechtskonvention, die auch von Deutschland Ende der 80er Jahre ratifiziert wurde. Es geht hier um ein so wichtiges Kinderrecht, dass fast überall auf der Welt Schulpflicht bzw. Bildungs- oder Unterrichtspflicht herrscht. Schulschwänzer werden in Deutschland sogar von der Polizei vor Ferienbeginn an Flughäfen und in Bahnen abgefangen. In Deutschland wird schon seit einiger Zeit ein Kindergrundrecht diskutiert (was aus meiner Sicht DRINGEND nötig wäre, allein um die Prioritäten in so einer Krise deutlicher zu setzen! Denn über Wochen waren unsere Kinder nicht mal Thema der Politik). Man möchte daher meinen, Kindern pauschal den Zugang zu Kitas und Schulen zu verwehren, sollte wohl überlegt und gut mit Daten belegt sein. Ist es aber nicht.
Welche Rolle spielen Kinder im Pandemiegeschehen?
Die meisten Studien deuten darauf hin, dass Kinder Erwachsene seltener anstecken und sich auch untereinander weniger anstecken – anders als bei Influenza! Diese Ärzte-Autoren, die im Übrigen auch ganz klar den Schlussfolgerungen Christian Drostens aus seiner Studie widersprechen, vermuten daher, dass die frühe Schließung der Schulen und Kitas eher auf den nationalen Influenza-Pandemieplan zurück geht. Und wie man jetzt mit Kitas umgehen sollte, ist daher sowieso keinem klar – die gab´s zu Zeiten der spanischen Grippe schlicht nicht. Und obwohl es inzwischen klar sein sollte, dass Kinder bei der Ansteckung mit dem neuen Corona-Virus – im Gegensatz zur Influenza – eine kleine Rolle spielen, wird nicht adjustiert!
Auch das holländische staatliche Forschungsinstitut schreibt: “Kinder spielen eine geringe Rolle in der Verbreitung des Corona Virus. Das Virus wird vor allem unter Erwachsenen und von Erwachsenen zu Kindern im eigenen Heim übertragen. Die Verbreitung des Virus unter Kindern und von Kindern zu Erwachsenen ist seltener.” Auch eine neue, recht aufwändige Studie aus den Niederlanden speziell zu Kindern kommt zu dem Schluss, dass es derzeit “keine Hinweise darauf gäbe, dass Kinder eine wichtige Rolle bei der Covid-19-Epidemie spielen. Kinder könnten zwar infiziert werden, übertragen werde das Virus aber hauptsächlich zwischen gleichaltrigen Erwachsenen oder von erwachsenen Familienmitgliedern auf Kinder. In diesem Punkt scheine sich das Coronavirus etwa von der Grippe zu unterscheiden, bei der auch Übertragungen von Kindern auf Erwachsene gängig sind.”
Unumstritten ist zudem, dass Kinder sehr selten an dem Virus versterben oder einen schweren Verlauf aufweisen. Sie infizieren sich auch deutlich weniger. In Deutschland ist nur ein Fall von einem verstorbenen Kind bekannt (wobei die Ursachen sogar noch geklärt werden müssen)! Gesunde Kinder gehören demnach NICHT zur Risikogruppe.
In Dänemark sind die Schulen seit dem 15. April wieder geöffnet. Passiert ist: Nichts. R ist weiterhin unter 1 und die Zahlen der Neuansteckungen gehen weiterhin zurück. Inzwischen haben sogar 5 medizinische Fachschaften in Deutschland (hier der Link zum Dokument) öffentlich gefordert, die Schulen vollumfänglich wieder zu öffnen. Auch der Schweizer Biostatistiker Leonhard Held kritisiert Drostens Aussagen und Schlussfolgerungen zum Thema Schulen und Corona. Es heißt dort: “Leonhard Held kommt zum Schluss, dass es Hinweise gibt für eine zunehmende Virenlast mit zunehmendem Alter. Oder umgekehrt ausgedrückt: Je jünger die Kinder sind, desto weniger Viren sind in ihren Nasen”. Zudem haben die Unikliniken in Heidelberg, Tübingen und Freiburg gerade die vorläufigen Ergebnisse einer groß angelegten Studie mit Kindern unter 10 vorgestellt. Das Zwischenergebnis der Studie: Kinder sind nicht die befürchteten Virusschleudern, sondern werden seltener krank und sind auch seltener infiziert als Erwachsene. Baden-Württemberg wird daher bis Ende Juni wieder gänzlich die Kitas öffnen.
Natürlich sind die Fallzahlen der Studien klein oder noch vorläufig. Ganz klar ist jedoch auch: Studien, die belegen, dass Kinder bzw. Schulen und Kitas Virenhotspots sind, gibt es nicht! Es gibt daher schlicht keine Rechtfertigung dafür, derart in Kinderrechte einzugreifen. Auch entstehen in Deutschland aktuell immer mehr Virenhotspots in fleischverarbeitenden Betrieben, was aber zu keiner einzigen Schließung führt. Da stellt sich schon die Frage: Wird hier mit zweierlei Maß gemessen, was Schließungen betrifft? Warum ist die Beweislast bei Schulen und Kitas plötzlich umgekehrt? Kinder werden als Virenschleudern verdächtigt, ohne dass es solide wissenschaftliche Grundlagen dafür gibt.
Vielleicht weil die Kita- und Schulschließung für die Regierung so eine Art Pandemie-Joker ist, wenn es eng wird? Oder geht es dabei auch darum, dass es nun mal schwer ist, Hygienerichtlinien in einem Gebäude umzusetzen, in dem es zu viele Kinder, aber zu wenige Waschbecken mit warmem Wasser gibt? In dem die Seife immer aus ist, die Toiletten teils so eklig, dass die Kinder “es sich verkneifen” und die Eltern jede Woche zum Putzen ins Klassenzimmer kommen, weil der Putzdienst nur den Boden fegt (seit Jahren genau so in unserer Grundschule, die nicht in einem “Problemviertel” liegt). Diese Schwächen – und auch der erbärmliche Zustand der Schulen, was die Digitalisierung betrifft – offenbaren sich in der Pandemie sehr deutlich. Schüler und die meisten Lehrkräfte (!) bekommen keinen Computer gestellt. Drucker, Software und Co. zahlen LehrerInnen meist aus eigener Tasche. Man muss sich das mal vorstellen: Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen Ende 2019 eine digitale Arbeitsplattform ins Leben gerufen, damit LehrerInnen nicht mehr mit ihren privaten Emailadressen hantieren müssen und Daten, Noten und Co. sicher austauschen können. Im Rest Deutschlands blieb alles beim Alten. Statt aber – wie ins Gesundheitssystem und die Wirtschaft – nun kräftig zu investieren, bleiben die Schulen und Kitas halt einfach zu.
Sicher ist jedenfalls: Es gibt einige Länder, die einen ganz anderen Weg gehen als Deutschland – und gut damit fahren! Dänemark, Norwegen, Schweiz und die Niederlande, sogar Frankreich – das sonst viel strengere Lockdown-Regeln eingeführt hatte – haben schon längst Kinder wieder in Schulen und Kitas zurück gelassen. Gerade die Kleinsten. Schweden hat für “die Kleinen” nie die Betreuungs- und Schultore geschlossen. Das sind natürlich auch die Ländern, in denen üblicherweise Mutter und Vater arbeiten bzw. ein deutlicher Fokus auf Familienpolitik, Gleichberechtigung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt. Die Begründung für diese Öffnungen war in diesen Ländern jedenfalls explizit, arbeitende Eltern zu entlasten. In Deutschland wird vielmehr die Strategie verfolgt, Mütter mit einer Art “Corona-Herdprämie” zu versorgen, damit sie – statt zu arbeiten – ihre Kinder beschulen und betreuen.
Welche Kosten entstehen der Gesellschaft durch die Schließung?
Das Leid der Kinder – unsere Kinder werden durch die Maßnahmen krank
Vor allem Kinder in instabilen und bildungsfernen Familien leiden sehr. Kinderschutzbund, Kinder- und Jugendärzte warnen inzwischen eindringlich vor den Folgen. Eine der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften weltweit “The Lancelet” schlägt der Sozialwissenschaftler und Experte für Familienpolitik Alarm: Von den Schulschließungen sind weltweit 80 % der Kinder getroffen (!) und nach seiner Analyse wird das die Schere zwischen benachteiligten und gut situierten Kindern enorm vergrößern je länger dieser Zustand anhält (bereits in den Sommerferien tritt dieser Effekt jedes Jahr auf). Und vor allem hungern viele Kinder aufgrund der Schließungen, da sie auf die Schulspeisungen angewiesen sind. Das gilt übrigens auch für das reiche Deutschland. Anrufe bei Kindernotrufhotlines nehmen deutlich zu. Auch LehrerInnen und SchulrektorInnen sind oftmals nicht einverstanden mit den sinnlos anmutenden Vorgaben der Kultusministerien. Leider wollen sich viele dieser LehrerInnen dazu nicht öffentlich äußern, da sie als Beamte dem Dienstherren verpflichtet sind und Anfeindungen fürchten. Während Erwachsene in Biergärten ohne Masken sitzen und in Parks maskenfrei umher spazieren, weil sich Virologen einig sind, dass Masken an der frischen Luft völlig unnötig sind, müssen unsere Schulkinder im Freien eine Maske tragen und sollen möglichst im Klassenzimmer bleiben. In Dänemark und anderen Ländern geht man einen anderen Weg, der sehr viel sinnvoller anmutet: Unterricht findet vor allem im Freien statt!
In Bayern müssen jedoch meine Kinder in der Grundschule in der “Mittagsbetreuung” zwei bis drei Stunden auf ihren Plätzen in einer Turnhalle sitzen – sie dürfen Hausaufgaben machen, werden aber nicht beschult. Sie dürfen nicht raus und wenn, dann müssen sie eine Maske tragen (dies ist keinesfalls Kritik an der wunderbaren Schule meiner Kinder, die versucht, das Beste aus der Situation zu machen). In Hamburg kann das Kindergartenkind meiner Kollegin “voraussichtlich” im Juli einen Tag die Woche für ein paar Stunden in den Kindergarten zurückkehren. Eine andere Teamkollegin erzählt, dass Kindergartenkinder, die jetzt schon wieder die Einrichtungen in Berlin besuchen dürfen, zu Hause ihre Mama mit “Abstand!”, “Abstand!” anschreien. Kinder und Eltern haben teilweise nicht mal eine Perspektive oder Aussicht auf Besserung. Keiner sagt uns, wie es weitergehen wird – seit Wochen und Monaten. Das macht etwas mit uns und unseren Kindern, das auch nicht wieder weggehen wird, wenn die Politik endlich zur Vernunft kommt.
Kinder- und Jugendärzte warnen davor, dass sich Kinder durch den Lockdown weniger bewegen, Essstörungen und Depressionen durch die mangelnden Sozialkontakte zunehmen. Gesunde Kinder müssen raus, sich bewegen! Das Gegenteil wird gerade in Schulen praktiziert. Da wirkt der Satz der Bildungsministerin Anja Karliczek, dass der Gesundheitsschutz weiter an erster Stelle stehen müsse und daher Schulen nur langsam wieder öffnen dürften, ordentlich zynisch.
Denn: Gesunde Kinder gehören NICHT zur Risikogruppe, müssen also nicht vor dem neuen Corona-Virus geschützt werden, sie werden aber psychisch und physisch durch die Maßnahmen stark belastet. Viele von ihnen leben durch übersteigerten Medienkonsum, Isolation und mangelnde Bewegung ungesünder, einige werden sogar krank. Die Süddeutsche Zeitung zitiert den Kinderarzt und Infektionsepidemiologen Johannes Hübner, Vorsitzender der DGPIder so: “Kindern ist Social Distancing wesensfremd …Die medizinische Evidenz rechtfertigt es nicht, ihnen weiterhin ein kindgerechtes Leben zu verwehren.” Die Folgen seien zu spüren, ergänzt BVKJ-Präsident Thomas Fischbach: “Wir sehen zunehmend Kinder, die stark unruhige beziehungsweise rastlose Verhaltensweisen zeigen, die zuvor nicht bestanden haben.” Mit “Gesundheitsschutz” kann Frau Karliczek daher nicht unsere Kinder meinen, denn deren Gesundheit leidet durch die Maßnahmen.
Was meint die Bildungsministerin mit “Gesundheitsschutz” – wenn sie sich gegen schnelle Schul-Öffnungen ausspricht?
Nehmen wir daher mal an, Frau Karliczek meint die Risikogruppen unter den Kindern und LehrerInnen. Wieso wird dann nicht jetzt richtig viel Geld in die Behebung der offensichtlichen Mängel im Bildungssystem gesteckt – um diese Gruppen zu schützen? Dann könnten Risikogruppen unter den LehrerInnen und Schülern digital am Unterricht teilnehmen und die Kinder sich ordentlich die Hände waschen. Das würde sowohl LehrerInnen als auch Kindern (die beispielsweise an einer Immunschwäche leiden) bei der nächsten Influenza-Welle helfen.
Sollte aber Frau Karliczek mit “Gesundheitsschutz steht an erster Stelle” das Drücken von R unter 1 meinen, um die Gesundheitssysteme nicht zu überlasten (die, nebenbei bemerkt, nie auch nur annähernd überlastet waren)? Wie bereits oben beschrieben, gibt es keine Studie, die darauf hinweist, dass Kinder, Schulen und Kitas eine größere Rolle in der Ausbreitung des Virus spielen als beispielsweise Kaufhäuser oder Friseure. Und Deutsche Verfassungsgerichte haben immer wieder klar gemacht, dass sie einzelne Maßnahmen der Regierung kippen werden, wenn sie nicht ausreichend begründet werden. Wo ist hier bitte die ausreichende Begründung für die flächendeckende Schließung von Schulen und Kitas, liebe Frau Karliczek? Nur ein Bauchgefühl, dass die kleinen Rotznasen nun mal Virenschleudern sind, reicht jedenfalls nicht.
Die Belastung der Eltern und vor allem der Mütter – Rolle rückwärts in der Gleichberechtigung
Vereinbarkeit von Beruf und Familie war schon vor Corona nicht einfach in Deutschland. Jetzt wird dieser Spagat – meist für die Mütter – unmöglich. Denn in Deutschland ist es immer noch so, dass zum überwiegenden Teil die Väter mehr arbeiten und verdienen als die Mütter. Das führt dazu, dass in einer unsicheren Krisensituation der Vater – falls er seinen Job noch hat – doppelt so viel arbeitet, um denselbigen zu behalten und die Mutter den größten Teil an der Beschulung und Betreuung der Kinder übernimmt. Da wäre es wieder, das Alleinverdienermodell der 50er! Dieser Artikel “Frauen und Kinder” beschreibt das Phänomen sehr anschaulich. Viele arbeitende Mütter wollen doch keine Almosen, um zu Hause zu bleiben! Sie wollen arbeiten, denn wenn Schulen und Kitas nicht wieder einigermaßen zuverlässig geöffnet werden…
- …werden Mütter nicht mehr eingestellt und ihre Jobs verlieren, da sie ein Risiko für jeden Arbeitgeber darstellen, wenn die Betreuung jederzeit wieder wegfallen könnte.
- … werden Mütter schlichtweg freiwillig ihre Jobs aufgeben. Denn zu schaffen ist diese Belastung auf Dauer nicht.
- Können Unternehmerinnen ihre Unternehmen nicht weiterführen. Haben denn die älteren Herren in der Regierung schon mal versucht, neben einem 2-Jährigen auch nur einen Anruf zu tätigen? Wir Mütter können viel, aber das ist schlicht unmöglich. Auch mein Unternehmen – Little Travel Society – leidet nicht nur unter den Einschränkungen der Tourismus-Branche, sondern schlicht darunter, dass das gesamte Team überwiegend kleine Kinder hat. Na, das wird interessant werden mit der Geburtenrate für die nächsten Jahre! Interessant wird dann auch, wer die Renten der Risikogruppe und die Intensivbetten bezahlen soll.
Die halbherzigen, stundenweisen „Öffnungen“ der Schulen und Kitas machen das Leben der Mütter und Väter im Übrigen eher kompliziert als einfacher. Hierzu ein interessanter Link zum Leiden arbeitender Eltern aus zdf-heute.
Die Wirtschaft – Kita- und Schulschließung geht auch das Wirtschaftsministerium was an!
Wer oder was ist eigentlich systemrelevant in einer Krise?
Da das Adjektiv “systemrelevant” gerade in aller Munde ist, möchte man meinen, dass es dafür eine klare Definition geben sollte. Zu meinem Erstaunen habe ich jedoch festgestellt – dem ist nicht der Fall!
Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft schreibt dazu auf ihrer Webseite: “Viele Unternehmen beschäftigt gegenwärtig die Frage, ob sie systemkritisch bzw. systemrelevant sind, beziehungsweise zu einer kritischen Infrastruktur zählen. Eine allgemeine Definition gibt es weder auf der Bundes- noch auf der Landesebene. Welche Tätigkeit systemrelevant ist, wird abhängig von den konkreten Umständen festgelegt. Daher kann keine offizielle Stelle eine pauschale Bestätigung ausstellen, sie ist aber auch nicht erforderlich. Gegenwärtig ist die Systemrelevanz bzw. der Zugehörigkeit zu einer kritischen Infrastruktur in Bayern und Deutschland lediglich für die Frage von Bedeutung, ob Anspruch auf eine Notfall-Kinderbetreuung besteht.”
Das bedeutet im Klartext: Systemrelevanz hat keine feste Definition, ist nirgendwo im Gesetz festgeschrieben. Es ist aus meiner Sicht daher ein großes Versäumnis der Politik, dass Kitas und Schulen nicht zu den kritischen Infrastrukturen zählen, denn:
- Schulen und Kitas stellen das fundamentale Recht der Kinder auf Bildung sicher und tragen dazu bei, dass Kinder und Eltern psychisch und physisch gesund bleiben. Sie dienen also dem Gesundheitsschutz von Familien.
- Schulen und Kitas stellen sicher, dass unser Land auch künftig gut ausgebildetes Personal zur Verfügung hat – was gerade angesichts der rasant zunehmenden Staatsverschuldung essenziell für unseren Wohlstand sein wird.
- Schulen und Kitas stellen sicher, dass Erwerbstätige arbeiten gehen können und die Steuereinnahmen erwirtschaften können, die zur Bewältigung der Pandemie nötig sind!
Daher: Kitas und Schulen SIND systemrelevant und es wäre fatal, wenn jeder Anstieg von R über 1 pauschal zu Kita- und Schulschließungen führen würde!
Und ich frage mich daher auch, warum es keinen Aufschrei gibt, wenn Herr Meidinger, der Vorstand des deutschen LehrerInnenverbandes – anstatt mit kreativen Ideen FÜR den Unterricht von sich Reden zu machen – “bis zum Impfstoff keinen Regelunterricht möchte” und “Maskenpflicht im Unterricht” fordert, “obwohl dann das Unterrichten erschwert ist”. Plötzlich definieren sich viele, viele LehrerInnen als Risikogruppe, wo selbst der erfahrene Virologe Streeck klar sagt: “Lehrer jedenfalls haben kein höheres Infektionsrisiko als andere Berufsgruppen, die in vergleichbarer Weise mit Menschen arbeiten.“ Haben wir in dieser Pandemie je davon gehört, dass sich Supermarktangestellte oder Ärzte (die ja in der Tat mit Kranken arbeiten und daher ein höheres Risiko tragen) reihenweise als Risikogruppe definieren und nicht mehr zur Arbeit erscheinen? Natürlich nicht. Das sind ja systemrelevante Berufe und wir müssen jetzt alle zusammenhalten. Und natürlich erscheinen auch viele, die sich vor einer Ansteckung fürchten, trotzdem bei ihrer Arbeit, da sie gerade in der Krise angst davor haben, ihren Job zu verlieren – eine Sorge, die zumindest die verbeamteten LehrerInnen nicht haben. Insofern empfinde ich die Stimmungsmache von Hr. Meidinger gegen die Öffnung der Schulen als schlicht unsozial und wenig solidarisch in dieser Krise. (Wichtig ist mir aber auch hier: Ich persönlich habe fast nur mit sehr engagierten LehrerInnen zu tun, die sicherlich auch unter diesem Lehrer-Bild, das Hr. Meidinger in der Öffentlichkeit verbreitet, leiden. Denn die guten LehrerInnen wollen nichts lieber, als endlich wieder “ihre” Kinder unterrichten).
Folgende Strategieänderungen sind daher dringend nötig:
- Schulen und Kitas sollten möglichst schnell und zuverlässig öffnen mit täglichem Schulunterricht, Bewegung, Sport und kindgerechten Angeboten an der frischen Luft. Gute Ansätze, wie man den Lehrermangel durch Risikogruppen unter den Lehrern abfangen könnte, habe ich übrigens in diesem Post von Julia Karnik auf Facebook gefunden. Sie schlägt zum Beispiel vor, Kinder mit arbeitslosen Künstlern malen zu lassen oder Oberstufenschüler – gegen Punkte – in den Klassen einzusetzen. Sie schlägt auch vor, Kindergärten in Waldkindergärten zu verwandeln. Das wäre sicher alles möglich – schließlich haben wir ja auch die Mammutaufgabe “landesweiter Lockdown” schnell hinbekommen.
- Auflagen des Kultusministeriums sollten kritisch geprüft werden. Maskenpflicht auf dem Außengelände? Reduktion der Beschulung auf Kernfächer? Spielen und Interaktion der Kinder untereinander nicht erlaubt? Pausen auf dem Pausenhof verboten? Das sind Maßnahmen, die unseren Kindern auf jeden Fall schaden, deren Nutzen aber nicht ausreichend begründet ist.
- Risikogruppen in Schulen und Kitas sollten besser geschützt werden! Dazu gehört: Mehr und größere Räumlichkeiten, bessere Bezahlung der Erzieher, um den Erziehermangel entgegen zu wirken und die Gruppen verkleinern zu können, mehr Investition in Hygiene (dabei geht es oft um so simple Dinge wie warmes Wasser, Seife, ordentlicher Putzdienst) und Ausbau des digitalen Angebotes, um auch die Teilhabe von Risikogruppen zu ermöglichen, die sich schützen möchten.
Was können wir tun, um uns zu wehren?
- Sharen, trommeln, laut sein: Teilt diesen Artikel was das Zeug hält!
- Emails schreiben/markieren in den sozialen Medien: Markiert Politiker zu passenden Artikeln in den sozialen Medien. Schickt Emails an die Bundestagsfraktionen, ans Kultusministerium (für Bayern: michael.piazolo@stmuk.bayern.de), ans Familienministerium, ans Wirtschaftsministerium und vor allem auch an Eure Bezirksabgeordneten (eine Bekannte eines Little-Travel-Teammitgliedes wurde von ihrem Bezirksabgeordneten sogar zu einem Gespräch eingeladen). Auch Hr. Meidinger, Vorstand des Lehrerverbandes solltet Ihr unbedingt Emails schreiben mit der Frage: “Sie meinen, es sollte keinen Regelunterricht geben bis es einen Impfstoff gibt. Was, wenn es keinen geben wird?”. Seine Emailadresse: hp.meidinger@rokodeg.de. Schreibt auch an die Schulen! Scheinbar ist die Maskenpflicht nur eine “dringende Empfehlung” des Kultusministeriums und muss daher von der Schule nicht eingeführt werden. Wir müssen zeigen: Wir sind da und wir wehren uns!
- Geht auf die richtigen (!) Demonstrationen und macht dabei klar, für was Ihr steht. Für Familien, für den besonnen Protest. Sucht Euch die Demonstration gut aus. Die Abstandsregeln sollten von den Veranstaltern explizit eingehalten werden und die Veranstalter sollten sich von gewaltbereiten Gruppen, rechts und links distanzieren. Ich war selbst schon auf einer kleinen Demonstration in München und stand vor allem neben Ärzten und Familien. Zum Glück dringt es langsam auch in der Presse durch, dass nicht alle Demonstranten durchgeknallte Spinner sind. Sich aber klar abzugrenzen, ist wichtig, um auch gehört zu werden! Auch diese Eltern-Demos finde ich ganz wunderbar, weil so das eigentliche Thema in die Presse gespült wird und nicht nur „klicksexy“ über mangelnde Abstände und Aluhüte berichtet wird. Und welche Demonstration ich Euch für München empfehlen kann: Freiheitsversammlung an den Samstagen an der Münchner Freiheit. Ich kenne die Veranstalter – das ist ein gutes Team, das sich explizit gegen rechts und Verschwörungstheorien abgrenzt und auf die Einhaltung der Auflagen achtet! Zudem gibt es bei den Versammlung auch ein offenes Mikrofon, wo Ihr Eure Sicht der Dinge kundtun könnt.
- Facebook: Ich habe eine öffentliche Facebook-Gruppe angelegt mit dem Namen „Systemrelevante Familien„, in der Ihr Links, Petitionen und Co. zum Thema austauschen und natürlich auch gerne kontrovers (aber respektvoll) diskutieren könnt.
- Zudem gibt es noch ein paar gute Aktionen, die ich unterstützendswert finde:
- Der Twittertrend #coronaelternrechnen ab, wo vor allem Mütter Rechnungen für ihre derzeitigen Tätigkeiten stellen.
- Initiative „Eltern in der Krise“, die auch in den sozialen Netzwerken entstanden ist. Auch diese Initiative trägt den Protest auf die Straße.
- Eine Petition zur Öffnung von Kitas in Hessen.
Auch könnt Ihr die “systemrelevanten Herzen”, die Ihr unten seht, runterladen. Fügt diese Herzen am besten in alle Eure Social-Media-Profile ein! Macht Euch T-Shirts, Aufkleber, Plakate für Demonstrationen. Wie es Euch gefällt:
- Systemrelevantes Kind (jpg oder png)
- Systemrelevante Mama (jpg oder png)
- Systemrelevanter Papa (jpg oder png)
- Alle Familien sind systemrelevant (jpg oder png)
- Kitas & Schulen sind systemrelevant (jpg oder png)
- Alle Kinder sind systemrelevant (jpg oder png)
Ich würde mich außerdem über Eure Hilfe beim Updaten des Artikel freuen. Schickt mir dazu gerne Eure Gedanken, Links, Petitionen und oder Termine für Demonstrationen an sonja@littletravelsociety.de oder per PIN.
Ein schlaues Schlusswort braucht´s aber natürlich auch noch: Wir fahren gerade alle gaaanz langsam im Nebel auf Sicht und versuchen, die richtige Abzweigung zu erwischen. Ob es die richtige war, werden wir erst sehen, wenn sich der Nebel wieder lichtet! Aber einfach mal alle Familien mit Kindern in den Autos auf der vernebelten Autobahn im Stich zu lassen, kann nicht die richtige Strategie sein…
Sonja Alefi, eine systemrelevante Mama und Unternehmerin.
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Unsere aktuellen Blogpost-Highlights
Kinderbeschäftigung auf Reisen
Familienferien in der Schweiz
Städtereisen mit Kindern
Familienurlaub in Deutschland
Trend Kinderbauernhof
Liebe Sonja,
das ist ein großartiger Artikel geworden! Da kann sich so mancher Politiker und Journalist eine Scheibe von abschneiden.
Well done!
Vielen Dank, liebe Silke!
Liebe Sonja,
Ein wirklich gelungener Artikel, der mir in weiten Teilen aus der Seele spricht!
Danke für deine Mühe dich stellvertretend für uns Familien zu Wort zu melden.
Lasst unsere Kinder wieder normal in die Schule und Kita gehen, sie haben nichts verbrochen!
Vielen Dank, liebe Nicole!
Liebe Sonja,
Vielen Dank für diesen Herzens-Artikel und dass du auf den Punkt bringst, was uns Familien so sehr belastet!
Es ist eine sehr fordernde Zeit und zwar für ALLE vom Politiker bis hin zum Krippenkind – nur das letztere einfach immer und immer wieder hinten runterfallen und das wird sich erst ändern, wenn wir laut werden ??!
Danke dafür – ich hoffe du inspirierst viele weitere Familien dazu aktiv zu werden!
Liebe Grüße
Nadine
Danke, liebe Nadine! Es freut mich sehr, dass ich wohl so vielen aus dem Herzen sprechen konnte! Das waren die vielen Stunden Recherche wert. Alles Liebe! Sonja
Liebe Sonja,
danke für diese Zeilen, die ich mit einem dicken Kloß im Hals verschlungen habe.
Wir haben das „große Glück“, dass wir in Systemrelevanten Bereichen arbeiten und unsere 3 Kinder von Tag 1 in die Kita gehen durften unter besonderen Bedingungen. Auch meine Große durfte mit in die Kita, obwohl sie schon zur Schule geht.
Und trotz dieser „scheinbaren Normalität“ sind die Kinder verändert. Sie vermissen ihre Freunde, die Routine, den Umgang mit Gleichaltrigen, die tägliche Herausforderungen beim Lernen.
Diesen Herausforderungen werden wir neben unserem Job nicht gerecht- unsere Akkus sind alle.
Liebe Anja, vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Das mit dem Kloß im Hals kenne ich. Und ich weiß, dass es keinen Deut besser ist, wenn die Kinder in der Notbetreuung sind (allein der Name!). Denn trotzdem müssen die Kids ja irgendwie beschult werden und alles ist gerade mühsam. Halte durch! Die Politik wird zur Vernunft kommen. Liebe Grüße Sonja
Lieben Dank! Du schreibst mir von der Seele! Ich frage mich schon seit Wochen, wie wir das meistern und warum nicht mehr Mamis mal irgendwann etwas sagen! Es geht mir gleich besser, zu wissen, dass wenigstens eine Mama so fühlt wie ich! Tausend Dank! Monica
Fühle Dich virtuell umarmt. Kommt alle in unsere Facebookgruppe “systemrelevante Familien”. Wir markieren weiter Politiker und updaten den Artikel. So verschaffen wir uns Gehör. Liebe Grüße Sonja
Liebe Sonja,
vielen Dank für Deine Mühe und diesen guten, wichtigen Artikel. All diese Gedanken und Sorgen trage ich seit Wochen – ach sind es mittlerweile nicht schon Monate? – mit mir rum. Es ist so anstrengend, sich neben dem Corona-Alltagswahnsinn auch noch für dieses Thema gehör zu verschaffen. Meistens bin ich zu erschöpft und müde. Doch wenn ich so einen Artikel wie Deinen lese, kommt wieder genügend Wut auf, um aktiv zu werden. Wie mit Familien und Kindern umgegangen wird, ist ein Trauerspiel. Man muss es immer wieder laut und deutlich sagen. Politiker*innen kalkulieren damit, dass Frauen dieses Defizit lautlos ausgleichen und auch, dass sie unter der Last verstummen. Ich bin dankbar, dass Du und auch andere tolle Frauen in der BloggerSzene genau darauf aufmerksam machen. DANKE!
Danke, meine Liebe. Das hilft uns auch, in dieser Richtung weiter zumachen. Komm doch auf jeden Fall in unsere Gruppe “systemrelevante Familien”. The more the merrier. Wir werden den Artikel weiterhin updaten und weiterhin Politiker markieren. Über die sozialen Netzwerke bekommen wir vielleicht eine Stimme, weil die seriösen Medien leider nicht sehr hilfreich waren! Liebe Grüße Sonja
Liebe Sonja,
ein ausgezeichneter Artikel und hervorragendes Plädoyer für ein normales Leben unserer Kinder.
Ich bin heilfroh, dass meine Kinder schon ‘groß’ sind (28 und 25 Jahre). Trotzdem finde ich unfassbar, was den Kleinen und den ganzen Familien angetan wird.
Fast noch mehr entsetzt mich aber, dass tatsächlich einige Eltern gegen das ‘Experiment’ eines normalen Schulbetriebs sind – da ist wohl die geschürte Angst auf fruchtbaren Boden gefallen.
Durch meinen Mann, der Lehrer an einem Gymnasium ist, bekomme ich täglich mit, wie verängstigt die meisten Kinder sind und was für ein unsäglicher Wahnsinn in den Schulen praktiziert wird.
Vielen Dank für Dein Engagement.
Und vielen Dank für die hilfreichen Links und die Anregungen zu Briefen und Mails.
Ich werde gern für ein weiteres Verbreiten sorgen…
Nicht unterkriegen lassen!
Liebe Beate, vielen Dank für Deinen netten Kommentar! Ich sehe es wie Du und werde mich weiter engagieren. Da kann man echt nicht zusehen und schweigen. Liebe Grüße Sonja